Terminalserver in der Cloud: Darum gibt es Alternativen
20
.
05
.
2025
6
min Lesezeit

Terminalserver werden zunehmend von modernen Cloud-Lösungen wie Azure Virtual Desktop (AVD) und Windows 365 abgelöst. Diese bieten mehr Flexibilität, bessere Skalierbarkeit und langfristige Kostenvorteile gegenüber traditionellen Terminalservern – auch wenn diese in die Cloud migriert werden. Microsoft selbst empfiehlt aufgrund des bevorstehenden Supportendes für Terminalserver-Anwendungen den Umstieg auf seine Cloud-Alternativen. Für eine erfolgreiche Migration ist eine gründliche Bestandsaufnahme, Pilotphase und strategische Umsetzung notwendig.
Die IT-Infrastruktur in Unternehmen hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert – weg von starren Serverstrukturen hin zu flexiblen Cloudumgebungen. Aber auch heute setzen noch viele Unternehmen auf Terminalserver für den zentralisierten Zugriff auf Daten und Anwendungen. Sie stehen vor der Herausforderung, diese in der Cloud abzubilden oder vollständig auf cloudbasierte IT-Strukturen umzusteigen. Wir erklären in diesem Artikel die Erfolgsgeschichte der Terminalserver, zeigen Alternativen auf und helfen Ihnen bei der Entscheidung, welcher Weg der richtige für Ihr Unternehmen ist.
Was ist ein Terminalserver und wie wird er betrieben?
Ein Terminalserver ist ein Server, der mehreren Nutzern die Möglichkeit bietet, ortsunabhängig auf Daten und Anwendungen zuzugreifen, die auf diesem Server gespeichert sind. Traditionell werden diese Server On Premise (d.h. am physischen Geschäftsstandort des Unternehmens) betrieben, etwa auf einem Windows-Server-Betriebssystem, und ermöglichen etwa den externen Zugriff für Nutzer über eine VPN-Verbindung. Dieser Weg bot über viele Jahre eine erste Möglichkeit zur ortsunabhängigen Arbeit. Inzwischen kommen Terminalserver auch immer häufiger cloudbasiert zum Einsatz. Betrieben werden sie dann über gehostete virtuelle Maschinen (VMs) bei einem Cloudanbieter. Benutzer können beispielsweise über das Remote Desktop Protocol (RDP) auf Anwendungen und Daten zugreifen – es handelt sich um einen ausgelagerten Server, der die Cloud als Hostingplattform nutzt, aber technisch gesehen das traditionelle Modell des Terminalservers verfolgt.
Warum Terminalserver eine lange Erfolgsgeschichte haben
Terminalserver hatten in den letzten Jahrzehnten die Aufgabe, Unternehmen dabei zu unterstützen, zentrale IT-Ressourcen effizient bereitzustellen. Sie haben dafür gesorgt, dass Remote Work Modelle umgesetzt werden konnten – oft auch unter Zeitdruck während der Pandemie, in der die Nachfrage nach entsprechenden Modellen schlagartig anstieg.
Aber: Inzwischen läuft die Zeit der Terminalserver ab. Mit zunehmenden Alternativen in der Cloud und durch die modernen Anforderungen an die IT-Infrastruktur sind sie nicht mehr für jedes Unternehmen zeitgemäß. Zwar kommen Terminalserver noch immer in vielen Unternehmen zum Einsatz – allerdings häufig nicht aufgrund strategischer Überlegungen, sondern aus Gewohnheit.
Erforderlich sind Terminalserver vor allem dann noch, wenn Legacy Anwendungen wie alte ERP-, Warenwirtschafts- und Buchhaltungssysteme oder lokale Branchensoftware virtualisiert werden und für mehrere Nutzer zugänglich sein sollen. Teilweise gibt es für solche Anwendungen keine browserbasierte SaaS-Alternative, sodass ein Terminalserver der passende Weg ist – auch in Hinblick auf die sichere Verwaltung, die in einer gemeinsamen Umgebung der effizientere Weg sein kann.
Microsoft gibt den Weg vor: Terminalserver wie die Windows Server zählen zu den Auslaufmodellen.
Zwar wurde der Support der Microsoft 365 Apps für Windows Server 2025 noch einmal bis 2029 verlängert – dabei handelt es sich aber nur um eine Übergangslösung. Microsoft empfiehlt Unternehmen schon seit längerer Zeit den Umstieg auf moderne Cloudlösungen wie Azure Virtual Desktop oder Windows 365.
Warum Terminalserver auch in der Cloud nicht die beste Lösung für die IT-Infrastruktur sind
Erfüllen klassische Terminalserver nicht mehr die Anforderungen an Flexibilität und Leistung der Unternehmen, kommt meist die gleiche Frage auf: Steigen wir auf einen Terminalserver in der Cloud um oder setzen wir auf cloudnative Modelle wie Azure Virtual Desktop oder Windows 365? Viele Unternehmen glauben, dass ein Terminalserver in der Cloud, beispielsweise in Azure, eine unkomplizierte Migration bedeutet und anschließend ein großer Teil der Vorteile der Cloud bereitsteht. In Wirklichkeit bringt diese Lösung aber die gleichen Herausforderungen wie On-Premise-Terminalserver mit sich:
- Hohe Verwaltungskosten und komplexes Management
- Hohe Kosten für virtuelle Maschinen, wenn sie dauerhaft verfügbar sein müssen und eine Größe klassischer Terminalserver haben, statt nach tatsächlichem Bedarf dimensioniert zu sein
- Eingeschränkte Skalierbarkeit, da die Serverleistung für alle Benutzer gleichzeitig ausgelegt sein muss
- Schwierigkeiten bei modernen Arbeitsmodellen wie Hybrid Work, der Arbeit mit Freelancern oder bei temporären Lastspitzen
Ein Umstieg in die Cloud sollte stattdessen immer auch mit einer klaren Strategie einhergehen. Es ist mehr nötig als nur ein Terminalserver auf einer virtuellen Maschine, um von den Vorteilen der Cloud zu profitieren.
Desktop as a Service (DaaS): Das Konzept hinter den Cloud-Alternativen
Desktop as a Service (DaaS) bildet die konzeptionelle Grundlage moderner Cloud-Alternativen wie Azure Virtual Desktop und Windows 365. Desktop as a Service (DaaS) ist ein spezialisierter Zweig des Cloud Computing und reiht sich neben andere "as-a-Service"-Modelle wie Software as a Service (SaaS), Platform as a Service (PaaS) und Infrastructure as a Service (IaaS) ein. Als vollwertiger Bestandteil der Cloud-Service-Modelle folgt DaaS denselben Grundprinzipien: Ressourcen werden nicht mehr lokal bereitgestellt, sondern über das Internet bezogen und nach tatsächlichem Verbrauch abgerechnet.
Im Cloud Computing-Ökosystem positioniert sich DaaS zwischen IaaS und SaaS. Während IaaS nur die grundlegende Infrastruktur bereitstellt und SaaS fertige Anwendungen liefert, bietet DaaS komplette virtuelle Desktop-Umgebungen. Der Nutzer erhält einen voll funktionsfähigen virtuellen Computer mit Betriebssystem und grundlegenden Anwendungen, der in der Cloud läuft und über verschiedene Endgeräte zugänglich ist. Sowohl Windows 365 als auch Azure Virtual Desktop sind Implementierungen dieses DaaS-Konzepts innerhalb der Microsoft Cloud-Plattform Microsoft Azure, unterscheiden sich jedoch im Grad der Verwaltungsverantwortung und Flexibilität.
Die Einordnung als Cloud-Dienst erklärt auch, warum DaaS-Lösungen viele typische Cloud-Vorteile bieten, die traditionellen Terminalservern fehlen: bedarfsgerechte Skalierung, geringere Vorabinvestitionen, regelmäßige Updates ohne lokalen Wartungsaufwand und standortunabhängiger Zugriff mit hoher Verfügbarkeit – alles zentrale Eigenschaften des Cloud Computing-Paradigmas.
Besonders für moderne Arbeitsmodelle wie Homeoffice, hybrides Arbeiten oder die Zusammenarbeit mit externen Mitarbeitern bietet DaaS entscheidende Vorteile gegenüber traditionellen Terminalservern, da Zugriff, Sicherheit und Verwaltung deutlich vereinfacht werden. Windows 365 repräsentiert dabei den vollständig verwalteten DaaS-Ansatz, während Azure Virtual Desktop eine flexiblere, aber auch administrativ anspruchsvollere Variante darstellt.

Alternativen zum Terminalserver in der Cloud: Azure Virtual Desktop & Windows 365
Statt den bestehenden Terminalserver in die Cloud zu migrieren, gibt es mit Azure Virtual Desktop und Windows 365 vollständig cloudbasierte Alternativen. Microsoft selbst empfiehlt aufgrund des Supportendes für seine Terminalserver einen Umstieg auf diese Lösungen.
Azure Virtual Desktop (AVD):
Bei Azure Virtual Desktop handelt sich um eine flexible Desktop-Infrastruktur, die in der Azure Cloud abgebildet wird. Nach dem Pay-as-you-go-Modell können Unternehmen Desktops und Apps für ihre Mitarbeiter bereitstellen – die benötigen für ihren Zugang nur eine Internetverbindung und die Login-Daten ihres Microsoft-Accounts. Die Lösung ist vollständig individuell anpassbar – Unternehmen können hier in die eigenständige Umsetzung gehen, aber auch mit einem Microsoft Partner zusammenarbeiten. Lediglich eine Bereitschaft zur Transformation von Arbeitsweisen und Prozessen ist nötig. Diese Merkmale hat Azure Virtual Desktop:
- Flexible, skalierbare Lösung für Unternehmen mit komplexen Anforderungen
- Nutzung nach Bedarf, da VMs nach Bedarf zu- oder abgeschaltet werden können
- Perfekt für spezialisierte Software, die nicht einfach durch SaaS-Alternativen ersetzt werden kann
- Zugangslizenzen sind in Microsoft 365 Business Premium oder Enterprise bereits enthalten
- Verbesserte Verwaltung durch Integration mit Intune und dem Endpoint Manager
- Einheitliche Desktop-Erfahrung für Mitarbeitende, da Windows 11 anstatt eines Windows Servers zum Einsatz kommt
- Bessere Performance für Videokonferenzen über Microsoft Teams
Windows 365 (Cloud-PC):
Windows 365 ist ein komplett von Microsoft verwalteter Cloud-PC-Dienst, bei dem Unternehmen einheitliche virtuelle Desktops fest zugewiesen werden. Im Gegensatz zu Azure Virtual Desktop arbeiten Unternehmen hier mit fixen monatlichen Kosten – jeder Mitarbeiter erhält einen eigenen Cloud-PC mit einheitlicher Konfiguration. Da Microsoft die Infrastruktur verwaltet und die Bereitstellung übernimmt, entfällt der administrative Aufwand und Unternehmen benötigen keine tieferen Azure-Kenntnisse. Die Lösung kommt deshalb vor allem in Unternehmen zum Einsatz, die sich eine unkomplizierte und wartungsfreie Cloudlösung wünschen. Diese Merkmale machen Windows 365 aus:
- Fixe monatliche Kosten und einfache Budgetplanung
- Unabhängig vom Endgerät durch Zugriff über Browser oder Remote-App
- Ideale Lösung für hybride Arbeitsmodelle, Freelancer und externe Mitarbeiter

Die beiden Lösungen unterscheiden sich in ihrer Struktur und in ihren Anwendungsfällen voneinander. Azure Virtual Desktop stellt die flexibelste Lösung dar und eignet sich für Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur individuell an ihre Anforderungen anpassen möchten. Die Lösung unterstützt die Multi-Session-Nutzung, sodass mehrere gleichzeitige Benutzersitzungen möglich sind, und ermöglicht eine flexible Workload-Konfiguration sowie eine verbrauchs- und nutzungsbasierte Abrechnung. Windows 365 hingegen eignet sich vor allem in Anwendungsfällen, in denen Mitarbeiter, oft Freelancer, eigene Hardware verwenden, die nicht zentral verwaltet werden kann. Sie erhalten durch den Dienst einen dedizierten Cloud-PC als SaaS-Komplettlösung.
Das gleiche Ziel verfolgen aber dennoch beide Lösungen. Sie unterstützen Unternehmen dabei, ihre IT-Infrastruktur in der Cloud aufzubauen, um flexibler zu sein und ihren Mitarbeitern moderne Arbeitsmodelle anbieten zu können. Der Umstieg auf eine dieser Lösungen kann sich gleich aus mehreren Gründen lohnen:
- Kostenersparnis: Teure Investitionskosten für neue Server entfallen, auch die Wartungskosten fallen in der Regel niedriger aus.
- Flexibilität: Unternehmen können eine skalierbare IT-Umgebung aufbauen, die mit den Anforderungen wächst.
- Bessere Sicherheitsstandards: Microsoft Security-Mechanismen sind sowohl bei Azure Virtual Desktop als auch bei Windows 365 bereits integriert.
- Weniger Abhängigkeit von alter Technologie: Terminalserver sind nicht mehr das Maß der Dinge – neue Technologien ermöglichen bessere und effizientere Lösungen.

Schritt für Schritt vom Terminalserver in die Cloud
Auch, wenn Microsoft den App-Support für seine Terminalserver noch einmal verlängert hat, sollten Unternehmen sich nicht für die nächsten Jahre entspannt zurücklehnen. Vielmehr ist jetzt der passende Zeitpunkt, die Gelegenheit zu nutzen, sich aktiv mit Alternativen zu beschäftigen und auf moderne Lösungen umzusteigen. Möglich ist das in 3 Schritten.
- Bestandsaufnahme: Welche Anwendungen und Prozesse sind noch vom Terminalserver abhängig? Wie lassen sie sich alternativ abbilden und sind sie überhaupt noch nötig? Gibt es alternative Software oder bessere Prozesse, die integriert werden können?
- Pilotphase: Ist eine Entscheidung für Azure Virtual Desktop oder Windows 365 getroffen, sollte die Umsetzung des Plans immer mit einem Pilotprojekt starten. Was funktioniert auf Anhieb gut? Wo kann noch nachjustiert werden und wo gibt es noch Herausforderungen? Ein solches Pilotprojekt wird im kleinen Rahmen durchgeführt, sodass der Arbeitsalltag nicht eingeschränkt wird.
- Migration: Ist das Pilotprojekt erfolgreich abgeschlossen, kann der Migrationsplan in die Tat umgesetzt werden. Auch nach Umstieg auf eine neue Lösung kann noch immer nachjustiert und weitere Optimierungen können vorgenommen werden. In Hinblick auf das App-Supportende der Terminalserver durch Microsoft ist es sinnvoll, die Migration frühzeitig zu beginnen, um eine reibungslose und rechtzeitige Umstellung zu gewährleisten.

Reality Check von computech: Der Umstieg auf AVD oder Windows 365 geht mit einer Transformation der Arbeitsweise einher
Denken Sie über den Umstieg auf Azure Virtual Desktop oder Windows 365 anstelle eines Terminalservers in der Cloud nach, gibt es einige Dinge zu berücksichtigen.
Unserer Erfahrung nach entstehen Kostenvorteile gegenüber Terminalservern vor allem dann, wenn Modernisierungsstrategien umgesetzt und die Ressourcen präzise und bedarfsgerecht bereitgestellt werden. Konkret bedeutet das: Virtuelle Maschinen und Ressourcen wie Storage müssen richtig dimensioniert und Microsoft 365 Services wie beispielsweise SharePoint für die Datenhaltung eingesetzt werden. Zudem können außerhalb der Kernarbeitszeiten VMs heruntergefahren werden, um Kosten zu sparen und ein Lastenausgleich eingeführt werden, um VMs bedarfsgerecht hinzu- oder abzuschalten. In der Praxis kann der Weg arbeitszeitspezifischer Abschaltung jedoch auch als Einschränkung der Flexibilität empfunden werden.
Auch die Prüfung von Legacy-Software ist ein wichtiger Faktor. Überprüfen Sie unbedingt, ob Ihre bestehende Software, die nicht ersetzt werden kann oder soll, mit Azure Virtual Desktop kompatibel ist. AVD basiert auf Windows 11 Enterprise, nicht auf der Windows Server Architektur wie die Terminalserver.
Grundsätzlich gilt: Die Umstellung auf Azure Virtual Desktop und Windows 365 geht immer auch mit einer Umstellung der Arbeitsweise einher und sollte sehr genau abgewogen werden. Werden Ressourcen in Azure genauso bereitgestellt wie in der Private Cloud, sind die Kosten deutlich höher. Planen Sie jedoch eine grundlegende Transformation der IT-Infrastruktur und der Arbeitsweise, etwa mit cloudnativer Software, ist der Umstieg auf Azure Virtual Desktop oder Windows 365 ein passender Weg.
FAQ: Die wichtigsten Fragen zu Terminalserver-Alternativen in der Cloud
Was kostet die Umstellung von einem Terminalserver auf Azure Virtual Desktop?
Die Kosten für die Umstellung auf Azure Virtual Desktop hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Anzahl der Benutzer, dem Ressourcenbedarf und der benötigten Laufzeit der virtuellen Maschinen. Grundsätzlich fallen Kosten für die Azure-Infrastruktur an, wobei die Lizenzkosten für Windows 11 Enterprise bereits in Microsoft 365 Business Premium oder Enterprise-Lizenzen enthalten sind. Durch bedarfsgerechte Skalierung und das Herunterfahren von VMs außerhalb der Arbeitszeiten können die Kosten oft unter denen eines klassischen Terminalservers liegen. Zur genauen Bestimmung sollte der bestehende Ressourcenbedarf mittels des Azure Migration Tools ermittelt und im Rahmen eines kleinen Proof of Concepts validiert werden.
Welche Lösung eignet sich besser für kleine Unternehmen – Azure Virtual Desktop oder Windows 365?
Für kleine Unternehmen mit begrenzten IT-Ressourcen ist Windows 365 oft die bessere Wahl. Als vollständig verwalteter Dienst mit fixen monatlichen Kosten pro Benutzer bietet Windows 365 eine vorhersehbare Budgetplanung und minimalen Verwaltungsaufwand. Azure Virtual Desktop erfordert mehr technisches Know-how für Einrichtung und Wartung, bietet dafür aber mehr Flexibilität bei den Konfigurationen und kann bei optimaler Nutzung kostengünstiger sein.
Wie lange dauert die Migration von einem Terminalserver zu einer Cloud-Lösung?
Die Migrationsdauer hängt von der Komplexität der bestehenden Infrastruktur und der Anzahl der zu migrierenden Anwendungen ab. Ein gut geplantes Projekt mit einer umfassenden Bestandsaufnahme, Pilotphase und schrittweisen Migration kann zwischen einigen Wochen und mehreren Monaten dauern. Wichtig ist, ausreichend Zeit für Tests und die Schulung der Mitarbeiter einzuplanen.
Kann ich meine Legacy-Anwendungen auch in Azure Virtual Desktop oder Windows 365 nutzen?
Viele Legacy-Anwendungen funktionieren auch in Azure Virtual Desktop, allerdings sollte die Kompatibilität im Vorfeld geprüft werden. AVD basiert auf Windows 11 Enterprise und nicht auf der Windows Server-Architektur wie traditionelle Terminalserver. Bei kritischen Anwendungen empfiehlt sich ein Test in der Pilotphase. Für Anwendungen, die zwingend einen Windows Server benötigen, können auch in Azure weiterhin virtuelle Maschinen mit Windows Server betrieben werden.
Was passiert, wenn ich nach 2029 noch Windows Server als Terminalserver nutze?
Nach dem Ende des Supports für Microsoft 365 Apps auf Windows Server im Jahr 2029 werden keine Sicherheitsupdates und Funktionsaktualisierungen mehr bereitgestellt. Dies kann zu Sicherheitsrisiken und Kompatibilitätsproblemen führen. Microsoft empfiehlt daher, rechtzeitig auf moderne Cloud-Lösungen wie Azure Virtual Desktop oder Windows 365 umzusteigen.
Fazit: Umstieg vom Terminalserver in die Cloud mit durchdachter Strategie
Terminalserver haben sich über viele Jahre in der IT zahlreicher Unternehmen etabliert, um einen zentralen Zugriff auf Daten und Anwendungen zu ermöglichen. Auch trotz Microsofts Fristverlängerung bis 2029 für den Microsoft 365 App-Support für Windows Server gilt dieser Weg jedoch nicht als zukunftsweisend. Inzwischen hat sich die IT weiterentwickelt und vollständig cloudbasierte Lösungen gelten als moderne Alternative. Lösungen wie Azure Virtual Desktop oder Windows 365 bieten bessere Skalierbarkeit, Sicherheit und Kostenvorteile. Dennoch gilt: Der Weg in die Cloud benötigt einen durchdachten Plan und eine fundierte Strategie. Nach einer gründlichen Bestandsaufnahme sollte der Umstieg immer mit einer Pilotphase, einer sorgfältigen Migration und mitarbeiternahem Change Management erfolgen – denn der Umstieg auf eine Cloud Infrastruktur geht immer auch mit einer Veränderung der Arbeitsweise einher.